Abzocken mit Paketen
Sie bekommen ein riesiges Paket von einem vermeintlich seriösen Kurierdienst nach Hause zugestellt. Alles hat offiziellen Charakter. Der Bote trägt Uniform, hat ein Namensschild am Jackett und Frachtdokumente parat. Vielleicht steht auf dem Paket auch noch „Ihr Gewinn“. Sie werden neugierig und sind gespannt wie ein Flitzebogen. Nun verlangt der Bote aber Zustellgebühren, und die sind happig – Argument: Eilzustellung per Express, persönliche Übergabe an den Empfänger. Notgedrungen zahlen Sie, denn Sie wollen den Gewinn ja nicht wieder zurückgehen lassen. Neugierig sind Sie auch. Und schon stecken Sie mitten in der Paketfalle. Denn das Geschenk enthält nutzloses Zeug, Werbung, und es ist absolut wertlos. Sie haben viel Geld für nichts bezahlt. Hier gehen Abzocker ganz subtil vor und nutzen die niedere Begehrsucht von Beschenkten aus. Wenn es nämlich was umsonst gibt, schalten wir alle Vorsichtsregeln ab und werden blind vor Gier. Das nutzen Abzocker aus. Die Aussicht auf Reichtum schaltet fast alles in uns ab. Wir wollen ihn nur noch haben, und das möglichst schnell.
Vorsichtmaßnahme in solchen Fällen ist immer:
- Lassen Sie sich das Paket vorher zeigen. Schauen Sie es genau an.
- Fragen Sie nach, woher es kommt. Wenn Sie mit dem Absender noch nie etwas zu tun hatten, schalten Sie auf Alarmstufe Rot.
- Versuchen Sie, das Paket in die Hand zu nehmen und zu schütteln – auch unter dem Vorwand, die Gebühr bezahlen zu wollen.
- Schicken Sie Ihren Mann oder Ihr Kind in die Stube und lassen sich die Geldbörse bringen.
- Verlangen Sie auch den Namen des Boten. Lassen Sie sich seinen Ausweis zeigen.
- Bleiben Sie auch mit der Aussicht auf einen Gewinn immer distanziert. Abstand ist der beste Schutz. Immer schön cool bleiben. Den Gewinn erst wahrnehmen, wenn er wirklich in voller Entfaltung auch in Ihren Händen ist.